Bundesliga

Freitas nach Mühlhausen, drei Umbrüche in der TTBL

Marcos Freitas übernimmt in der nächsten Saison die Rolle des Spitzenspielers beim Post SV Mühlhausen. (©WTT)

14.03.2025 - Marcos Freitas ist der aktuellste Transfer, den der Post SV Mühlhausen am Freitag auf seinem Instagram-Kanal bestätigt hat. Doch auch darüber hinaus dreht sich das Spielerkarussell fleißig. Vor allem bei drei Teams der Tischtennis-Bundesliga zeichnet sich ein personeller Umbruch ab. Nach nur einem Jahr geht der Aufsteiger aus Bad Homburg mit einem nahezu komplett neuen Team in die nächste Spielzeit. Und auch in Mühlhausen tut sich nach Jahren personeller Konstanz einiges, ebenso wie in Bad Königshofen.

Bisher war der Post SV Mühlhausen vor allem ein Verein mit einer großen personellen Konstanz. Seit der Saison 2018/19 spielt das Trio Daniel Habesohn, Ovidiu Ionescu, Steffen Mengel im Trikot der Thüringer. Zunächst mit Lubomir Jancarik, später dann mit Irvin Bertrand. Habesohn und Ionescu sind sogar noch länger im Verein. Doch nun stehen Veränderungen an. Habesohn verlässt den Verein Richtung Bad Königshofen, Bertrand Richtung Bremen. Für die beiden kommen Kay Stumper von Borussia Düsseldorf, der Taiwaner Liao Cheng-Ting und der Portugiese Marcos Freitas vom französischen Klub AS Pontoise-Cergy.

Freitas der gesuchte Spitzenspieler

„Mit Marcos Freitas haben wir einen absoluten Spitzenspieler in unserem Team. Eine solche Speerspitze hat uns gerade in den wichtigen Spielen gefehlt. Diesen Spitzenspieler brauchst du einfach in einer so bärenstarken Liga“, freut sich Trainer Erik Schreyer über seinen spektakulären Neuzugang. Zwar sei der diesjährige Abstiegskampf nicht der Anlass für den personellen Umbruch gewesen, gleichwohl sei es in der nächsten Spielzeit das vorrangigste Ziel, nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten, sondern ins Mittelfeld zurückzukehren. „Wir haben die Verpflichtungen getätigt, um mehr Qualität in die Mannschaft zu bekommen, konstanter und breiter aufgestellt zu sein.“ Mit Stumper und Liao stimmt für Schreyer auch der Mix. „Mit Kay haben wir das Nesthäckchen, das sich noch entwickeln kann. Liao ist so in der Mitte und mit Steffen Mengel, Ovidiu Ionescu und Marcos Freitas haben wir die geballte Erfahrung.“

Veränderung trotz Erfolgswelle

Während Mühlhausen eine schwierige Saison erlebte, läuft es beim TSV Bad Königshofen sehr erfolgreich. In der vergangenen Saison erreichten die Unterfranken erstmals die Play-offs und auch in diesem Jahr sind sie gut im Rennen, stehen aktuell auf dem dritten Tabellenplatz. Wenig Grund also für Veränderungen - eigentlich. Denn Jin Ueda wird Privattrainer von Shunsuke Togami, Kilian Ort beendet seine junge Karriere verletzungsbedingt und Martin Allegro wechselt zum TTC Zugbrücke Grenzau.  Mit Andre Bertelsmeier konnte der TSV allerdings das wohl derzeit größte Nachwuchstalent im deutschen Tischtennis für sich gewinnen und verpflichtet mit Daniel Habesohn zudem einen erfahrenen Spieler.

Finanzielle Gründe für den Umbruch beim Aufsteiger

Beim Aufsteiger TTC OE Bad Homburg, der auf einen zufriedenstellenden Saisonstart zurückblicken kann, sind es vor allem finanzielle Gründe, die nach nur einem Jahr in der TTBL zu der radikalen Erneuerung der Mannschaft geführt haben. „Uns ist ein großer Sponsor abgesprungen“, erklärt der Sportliche Leiter Sven Rehde. „Als ich das Budget bekommen habe, wusste ich, das wird sehr, sehr schwer.“ 

Spitzenspieler Kristian Karlsson konnte der Verein so nicht halten. „Er wäre gerne geblieben, will aber in drei Jahren zu Olympia und muss in den nächsten zwei Jahren entsprechend sein Geld verdienen. Das würde jeder so machen“, zeigt Rehde Verständnis. Gleichwohl schmerze der Abgang. „Er war ja nicht nur ein Leistungsträger, sondern auch der Ruhepool der Mannschaft und absoluter Publikumsliebling.“

Ziel Klassenerhalt, Hampl will Talente weiterentwickeln

Gemeinsam mit Trainer Helmut Hampl hat Rehde aus der Not eine Tugend gemacht. Mit Jo Yokotani, Juan Perez und Ivor Ban verpflichteten sie drei junge Spieler, alle Anfang 20. Benno Oehme, der ebenso wie Csaba Andras im Team bleibt, wird mit 23 Jahren der Älteste im Team sein. Doch gerade die Entwicklung von Andras gibt dem Aufsteiger Hoffnung, dass das „Jugend forscht“-Projekt gelingen kann. Der Ungar entwickelte sich in der laufenden Saison zu einer wichtigen Stütze im Team. Ähnliches erhoffen sich Rehde und Hampl auch von den drei Neuzugängen. „Helmut will junge Spieler weiterentwickeln. Das macht ihm unglaublich viel Spaß und da brennt er für“, so Rehde.

Das Ziel der jungen Mannschaft bleibt der Klassenerhalt. Darauf, dass es wie in dieser Saison keinen Absteiger geben wird, will Rehde sich nicht verlassen. „Das Ziel ist immer, es sportlich zu erreichen. Das wird mit so einer jungen Mannschaft ein schweres Unterfangen, aber es ist nicht unmöglich. Und wenn es dann doch nicht reicht, ist es eben so.“

Die Zu- und Abgänge in der Übersicht:

TSV Bad Königshofen
Jin Ueda (Karrierende; Privattrainer von Shunsuke Togami)
Kilian Ort (Karriereende)
Martin Allegro (Wechsel zum TTC Zugbrücke Grenzau)
Bastian Steger
Filip Zeljko
Daniel Habesohn (Neuzugang vom Post SV Mühlhausen)
Andre Bertelsmeier (Neuzugang vom 1. FC Köln)

TTC OE Bad Homburg
Kristian Karlsson (Wechsel zum BVB)
Yuma Tsuboi (Rückkehr nach Japan)
Can Akkuzu (keine Vertragsverlängerung)
Csaba Andras
Benno Oehme
Jo Yokotani (Neuzugang)
Juan Perez (Neuzugang)
Ivor Ban (Neuzugang)

Post SV Mühlhausen
Daniel Habesohn (Wechsel zum TSV Bad Königshofen)
Irvin Bertrand (Wechsel zum SV Werder Bremen)
Steffen Mengel
Ovidiu Ionescu
Marcos Freitas (Neuzugang von AS Pontoise-Cergy)
Kay Stumper (Neuzugang von Borussia Düsseldorf)
Liao Cheng-Ting (Neuzugang)

Zur Übersicht der bisherigen Transfers.

(AT)

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