Im Fortgeschrittenentipp geht es heute um die Variabilität bei Rückschlägen auf kurze Aufschläge (©WTT)
07.12.2021 - Häufig retournieren Spieler kurze Aufschläge fast nur in Form von langen Schupfbällen. Der heutige Fortgeschrittenentipp von Martin Adomeit beschäftigt sich mit dem Einsatz verschiedener Rückschläge. Nach Auffassung des ehemaligen Damen-Bundestrainers nach kann man damit nämlich nicht früh genug beginnen. Einer der Gründe, warum Spieler immer wieder auf den Schupfball zurückgreifen, ist, dass sie diese Technik in den Anfängen häufig gespielt haben. Aber gerade Angriffsspieler sollten laut Adomeit zu anderen Rückschlägen tendieren.
Der Schupfball vermittelt Sicherheit, man will auf den gegnerischen Aufschlag keinen Fehler machen, überlässt dem Aufschläger aber deutlich mehr als nötig das Bestimmen des Spiels bzw. der Spielsituation. Wenn man die Situation des Rückschlages einmal umdeutet, ergibt sich ein ganz anderes Bild der Spielgestaltung: Der Spieler ist als Rückschläger prinzipiell etwas im Nachteil. Also ist es das Ziel, bei den zwei Aufschlägen des Gegners einen Punkt zu „klauen“. Diese Spielauffassung kann die eigene Risikobereitschaft erhöhen. Wenn dies nun bei verschiedenen Rückschlägen mein Ziel ist und ich somit versuche, auch bei Rückschlag das Spiel zu bestimmen, hat dies auch psychologisch einen Vorteil. Mein Gegner verliert das Gefühl, den Spielverlauf kontrollieren zu können, und somit auch deutlich das Selbstbewusstsein. Somit werden bei den folgenden Übungen immer verschiedene Rückschläge miteinander kombiniert, um auch die Gewohnheit zu stärken, immer wieder verschiedene Rückschläge einzusetzen.
1. Übung: Rückschlag auf KA in VH kurz in VH oder sSch in RH
Spieler B: KA in VH (LA in Mitte – frei) Spieler A: KR in VH /sSch in RH
frei aktiver Ball in VH
frei
Bei dieser Übung weiß der Spieler, dass der Aufschlag normalerweise kurz in VH kommt. Um nicht schon vorne auf den Ball zu warten, sollte der Aufschläger immer wieder auch die Alternative, den langen Aufschlag, einsetzen. Der Rückschläger sollte seine Rückschläge auf den KA variieren. Das ist zum einen abhängig vom Aufschlag, der kommt, aber auch von der Stellung und Erwartungshaltung des Aufschlägers für den nächsten Ball – genau wie von den Ballwechseln vorher, die die Antizipation des Aufschlägers erschweren können.
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2. Übung: Rückschlag auf KA in VH F in VH oder KR/HLR in RH
Spieler B: KA in VH (LA in RH – frei) Spieler A: F in VH//KR /HLR in RH
T/Sch/F in RH/Mitte T/K in RH
frei
Erneut kommt der A kurz in VH. Jetzt soll der Ball schnell über VH-Ecke oder halblang/kurz in RH gespielt werden. Ob dieser Rückschlag mit RH oder mit VH gespielt wird, ist dem Rückschläger überlassen. Aber er sollte in jedem Fall auch mal Rückschläge mit RH auf diesen Aufschlag ausprobieren. Auch hier sollte der Schlag nicht zu früh eingeleitet werden. Daher gibt es als Alternative für den Aufschläger den LA diesmal in RH.
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3. Übung: Rückschlag auf KA in RH/Mitte F in Mitte oder KR in VH
Spieler B: KA in RH/Mitte (LA in VH – frei Spieler A: F auf Ellbogen/KR in VH
T/F eine Ecke B/T auf Ellbogen/tiefe VH
frei
Der Rückschlag erfolgt nun auf die Aufschläge in RH/Mitte, wohin sicherlich die meisten Aufschläge kommen. Der Aufschläger darf danach eine Ecke anspielen. Man kann ihn natürlich auch erst nur in RH, dann nur in VH und dann in eine Ecke spielen lassen, um sich der Gesamtübung langsam anzunähern. Aber wie bei allen Übungen geht es nicht darum, die Übung jedes Mal perfekt durchzuspielen, sondern gerade wenn sie nicht klappt, befindet man sich im Trainingsprozess.
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4. Übung: Rückschlag auf KA überall HLR in VH oder F in 2/3 VH
Spieler B: KA überall (LA in RH – frei) Spieler A: HLR in VH// F in 2/3 VH
VHT/Sch auf Ellbogen B/T eine Ecke
frei
Jetzt soll der Aufschläger überallhin aufschlagen. Beim Rückschlag soll der Spieler seinen Sch nur halblang über VH einsetzen, ansonsten lang in 2/3 VH flippen. Über gute Platzierungen kann Spieler A nicht genau in Ellbogen spielen und als Nächstes soll dann die freie Ecke angespielt werden.
Zur Grafik von Übung 4
5. Übung: Sätze mit kurzen Aufschlägen und variablen Rückschlägen
Bei dieser Übung sollen Sätze gespielt werden. Dabei werden kurze Aufschläge vorgegeben. Erlaubt sind nur zwei lange Aufschläge pro Satz. Der Rückschläger darf hintereinander nie zweimal den gleichen Rückschlag spielen.
In einer Variation dieser Übung macht der Aufschläger nicht Zweierserien beim Aufschlag, sondern Dreierserien. Innerhalb einer Aufschlagserie müssen alle Rückschläge verschieden sein.
Die Übungen im Video spielen Andre Bertelsmeier und An Duy Dang:
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