09.08.2022 - Im heutigen Trainingstipp, der sich an fortgeschrittene Spieler richtet, beschäftigt sich Martin Adomeit mit Kleinigkeiten beim VH-Topspin, die aber die Qualität eines Schlages bzw. eines Spielers ausmachen. Häufig wird über grobe Technikmerkmale diskutiert wie Beinstellung, Armbewegung, Körperdrehung etc. Dennoch gibt es große Unterschiede bei den Spielern.
Ich führe hierzu die Begriffe Mikrotechnik und Mikrotiming ein. Gemeint sind dabei die Kleinigkeiten in der Schlagdurchführung, die man kaum sieht und die auch nur schwer bis gar nicht bewusst zu steuern sind. Konkret beziehe ich mich z. B. auf die genauen Treffpunkte des Balls auf dem Schläger, das Ändern der Schlägerwinkel um wenige Zehntel Grad und die völlig exakte Tempodosierung im Punkt des Aufeinandertreffens von Ball und Schläger – Dinge, die oft mit den Begriffen Ballgefühl oder auch Talent bezeichnet werden. In den folgenden Übungen sollen sich Spieler diesem Thema nähern, um es dann in ihre kompletten Schlagabläufe zu integrieren. Voraussetzungen für ein möglichst leichtes Mikrotiming mit einer sehr exakten Mikrotechnik sind, dass das System Ball-Schläger durch möglichst wenige Einflüsse gestört wird. Die Ausholbewegung beginnt also erst kurz vor dem Balltreffpunkt und ist damit sehr kurz. Mit dem heutigen Schlägermaterial ist dies meist sehr gut möglich.
Zweite Voraussetzung ist, dass das System Ball-Schläger durch keine anderen Krafteinflüsse gestört wird. Das heißt, der gesamte Körper ist mit Ausnahme der Hand und unter Umständen des Unterarms im Augenblick des Balltreffpunkts in völliger Ruhe, damit diese Teile, die letztendlich für den gefühlvollen Umgang mit dem Ball verantwortlich sind, völlig ungestört arbeiten können. Der Schläger liegt dabei locker in der Hand.
1. Übung: VHT gefühlvolles Timing in der Diagonalen
Spieler A: 2 – 4 VHT pa. Spieler B: RHB in VH
VHT diagonal in eine kleine Schüssel
Der Spieler spielt zunächst parallel. Wenn ihm der Ball gefällt, versucht er in eine Schüssel zu spielen, die in der Diagonale auf dem Tisch steht. Der Blockspieler spielt dabei vom Tempo her zunächst leicht dosiert. Die Schüssel wird nach einigen gelungen Versuchen immer wieder auf eine andere Stelle des Tisches gestellt. Um erfolgreich zu sein, muss der Spieler die oben geforderten Bedingungen einer kurzen Ausholbewegung fast nur mit dem Handgelenk einhalten und den Ball auch möglichst vor dem Körper im goldenen Dreieck treffen, denn hier hat er das meiste Gefühl. Um weitere neue Herausforderungen zu schaffen, kann die Schüssel durchaus auch mal höher gestellt werden, z. B. indem man sie auf eine andere Schüssel stellt.
Zur Grafik von Übung 1
2. Übung: VHT diagonal nach Wechsel von RH
Spieler A: 2 x RHT gegen RHB Spieler B : 2 x RHB in RH 1 x RHB in VH
VHT auf diagonale Schüssel
Die Übung läuft so wie die erste Übung ab. In der fortgeschrittenen Form könnte man es auch so spielen, dass der Blockspieler nach 2 – 4 Bällen unregelmäßig in die VH blockt und dieser Ball dann in die Schüssel gespielt wird.
3. Übung: VHT gegen Unterschnitt mit Balleimer
Spieler B: spielt aus dem Balleimer Unterschnitt in VH Spieler A: VHT in Schüsseln diagonal
Auf dem Tisch stehen in der VH-Diagonalen drei Schüsseln. Eine recht nah am Netz, eine in der Mitte, eine auf der Grundlinie. Der Spieler versucht nacheinander, die drei Schüsseln zu treffen. Den ersten VHT auf die in Netznähe, den zweiten auf die mittlere, den dritten auf die Grundlinie, den vierten wieder auf die vordere usw. Hier lernt der Spieler immer wieder sein Tempo und seinen Schlägerblattwinkel leicht zu verändern.
4. Übung: VHT aus der Bewegung in die Parallele
Spieler A: KA in VH Spieler B: Sch in VH
VHT in VH B in Tischmitte
VHT in Schüssel auf RH-Seite
Bei dieser Übung muss sich der Spieler aus der VH in die Mitte bewegen, um dann den Körper wieder in völlige Ruhe zu bekommen und den Ball genau in die Schüssel zu platzieren.
5. Übung: Genauigkeit von unterschiedlichen Positionen
Spieler B: RHB in RH Spieler A: RHT in RH
RHB in Mitte/VH VHT in RH
RHB in RH RHT in RH
RHB in Mitte/VH VHT in diagonale Schüssel
Die Standort der Schüssel kann variiert werden, sollte aber auf der Seitenlinie stehen.
Zur Grafik von Übung 5 und zur Fortsetzung von Übung 5
Die Übungen im Video spielen Felix Köhler und An Duy Dang:
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Der Trainingsbereich von myTischtennis.de wird präsentiert vom Verband Deutscher Tischtennistrainer (VDTT), der Trainerinstitution im deutschen Tischtennissport. Der Verband hat etwa 1400 Mitglieder und verfolgt das Ziel, auf die Situation der Trainerinnen und Trainer in Deutschland aufmerksam zu machen und Trainer*innen eine Anlaufstelle in vielerlei Hinsicht zu bieten. Um seine Mitglieder bestmöglich zu unterstützen, bietet er auf seiner Homepage eine große Online-Bibliothek mit vielen Trainingsthemen an, veröffentlicht die Magazine "Tischtennislehre" und "Trainerbrief" und informiert und diskutiert über die neuesten Entwicklungen in der Szene auf seinem jährlichen Symposium in Grenzau. Mehr Informationen finden Sie auf der VDTT-Webseite.
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